europäische zeitungen über die krawalle in griechenland
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In Paris kommentiert Le Monde: Innerhalb von 20 Jahren hat sich das Land rasch modernisiert, ohne jedoch seine schlechten Gewohnheiten abzuschütteln. Die Wirtschaftskrise trifft Griechenland nun mit voller Wucht. Die Jungen haben Mühe, Arbeit zu finden. Die Studenten bleiben noch nach 30 Jahren an der Universität, weil sie sich nicht auf dem Arbeitsmarkt wiederfinden wollen.

Die Dernières Nouvelles d‘Alsace meinen: Die Politklasse Griechenlands scheint völlig erstarrt. Bisher hat die Bevölkerung dank eines Wachstums von drei bis fünf Prozent jährlich alles geduldig ertragen. Doch mit der sich ausbreitenden Krise schreit die staatliche Ohnmacht zum Himmel.

Die niederländische NRC Next analysiert: Im zurückliegenden halben Jahrhundert ist Griechenland insgesamt 27 Jahre von zwei Familien dominiert worden: der von Karamanlis und der von Papandreou. Diese zwei Familien haben starken Einfluss auf die griechische Politik ausgeübt, die durch Vetternwirtschaft und Korruption gekennzeichnet ist.

Die konservative britische Times orakelt: Griechenland hat der Welt neben vielen anderen Erbgütern die Demokratie gegeben. Es ist jetzt an der Zeit, die Demokratie neu zu beleben und verdienstvolle Personen an die Macht zu lassen, um die Zustimmung der Demonstranten zu gewinnen.