Haft für SARS-Aufstand

Sechs Chinesen müssen ins Gefängnis, weil sie Quarantäne-Vorschriften missachtet haben sollen

PEKING/TAIPEH afp ■ Wegen des Verstoßes gegen Quarantäne-Vorschriften im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit SARS sind in China erstmals Haftstrafen verhängt worden. In der nordchinesischen Provinz Hebei wurden sechs Insassen eines Quarantänelagers verurteilt, wie die chinesische Presse gestern berichtete. Danach wurde der Anführer eines Aufstands in einem Quarantäne-Lager Ende April zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Zwei Mitangeklagte wurden zu drei Jahren Haft verurteilt. Drei weitere Insassen des Quarantäne-Lagers wurden den Angaben zufolge zu 18 Monaten Haft verurteilt.Die an Peking grenzende Hebei-Provinz ist stark von SARS betroffen. In Quarantäne-Einrichtungen für SARS-Fälle in China gab es schon mehrfach Aufstände.

Die Pekinger Gesundheitsbehörden gaben gestern zwei neue SARS-Tote und landesweit 28 weitere Infektionen bekannt. China ist mit mehr als 5.200 Erkrankungen und mehr als 280 Todesfällen weltweit das am stärksten betroffene Land.

Die Behörden in Taiwan meldeten derweil die bislang höchste Zahl neuer SARS-Infektionen an einem Tag: 36 neue Fälle der Lungenkrankheit und vier weitere SARS-Tote wurden registriert. Erst am Samstag hatte Taiwan 34 SARS-Infektionen gemeldet. Deren Zahl stieg auf 344. Seit Ausbruch der Epidemie erlagen 40 Menschen dem Virus.