Sielwall kriegt Bastion

Die Weserufer-Promenade bahnt sich ihren Weg gen Stadion. Noch bis Herbst 2004 haben die Bagger das Sagen. Neueste Baustelle: der Anleger der Sielwall-Fähre

taz ■ Die Bauzäune am Tiefer sind noch nicht abgebaut, da werden ein paar hundert Meter weiter bereits die nächsten aufgestellt. Seit gestern und voraussichtlich noch bis Oktober ist an der Sielwall-Fähre am Deichfuß kein Durchkommen. Für 800.000 Euro aus dem Wirtschaftsressort baut Stadtgrün dort einen neuen Fähr-Anleger, die Fähre legt derweil vom Ponton nebenan ab.

Der Platz rund um die Anlegestelle soll zu einem „Highlight“ der künftigen Weserufer-Promenade aufgemöbelt werden: Fischgräten-Pflaster wie an der Schlachte, Bänke und neue Laternen, das Ganze mit Hilfe von Spundwänden über das heutige Ufer hinaus in den Fluss hineingebaut – „eine Art Bastion“, schwärmt Stadtgrün-Mitarbeiter Markus Backes. Weil das Pflaster künftig einen halben Meter höher liege, werde es auch nur noch ein Drittel so oft überschwemmt wie heute. Freie Sicht aufs Hochwasser ist also trockenen Fußes garantiert. Ebenfalls neu angelegt werden die Rampen vom Uferweg zum Osterdeich hinauf. Eingebaute Podeste sollen sicherstellen, dass auch Rollstuhlfahrer sie problemlos befahren können. „Die Skater-Tauglichkeit wird dadurch nicht beeinträchtigt“, verspricht Backes.

Mitte August rücken die Bauarbeiter dann am Bürgerhaus Weserterrassen an. Wo heute noch Heerscharen von Spaziergängern die rutschige Wiese nach oben klettern, werden sie zwei Treppen anlegen und nebenbei den Spielplatz vergrößern. Der eigentliche Uferweg wird im nächsten Jahr auf fünf Meter verbreitert. Wie auch beim Fähr-Anleger gilt: Die Bauarbeiten können nur in den Sommermonaten stattfinden. Im Winter nämlich ist wegen der Hochwassergefahr „Deichschutzzeit“ – Baumaßnahmen an den Schutzwällen sind untersagt. sim