Anschlag auf Einkaufszentrum

Vier Tote bei Selbstmordattentat in Nordisrael. Israel denkt an Ausweisung Arafats

JERUSALEM ap/dpa ■ In einem Einkaufszentrum der nordisraelischen Stadt Afula hat sich gestern ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Dabei wurden nach Angaben des Armeerundfunks vier Menschen, darunter der Attentäter, getötet. Die Rettungskräfte erklärten, mehrere Menschen seien verletzt worden. Die Explosion habe sich am Eingang des Einkaufszentrums ereignet. Bei einer Serie von palästinensischen Selbstmordanschlägen waren am Wochenende insgesamt neun Israelis ums Leben gekommen. Zuletzt hatte sich am Montagmorgen ein Palästinenser auf einem Motorrad im Gaza-Streifen in die Luft gesprengt. Drei Soldaten einer Armeepatrouille wurden verletzt, der Attentäter starb.

Nach der jüngsten Anschlagsserie fordert Verteidigungsminister Schaul Mofas die Ausweisung von Jassir Arafat. Mofas sagte gestern, falls Arafat den Friedensprozess weiter blockiere, habe Israel keine Alternative, als den Palästinenserpräsidenten ins Exil zu schicken. Zudem will Israel ausländische Vertreter, die Arafat treffen, künftig boykottieren. Ministerpräsident Ariel Scharon habe bei einer Kabinettssitzung angekündigt, jeder Diplomat oder ausländische Politiker, der Arafat besuche, werde keinen Gesprächstermin mit israelischen Vertretern bekommen, hieß es aus Scharons Büro. Dies gelte nicht für bereits vereinbarte Treffen, so der Staatsrundfunk.

Derweil will Israel nach Medienberichten die erst vor kurzem gelockerten Absperrungen in den Palästinensergebieten wieder verschärfen. Das Westjordanland sei bereits wieder völlig abgeriegelt. Drastische militärische Maßnahmen sollten jedoch nicht ergriffen werden. Dem palästinensischen Premier Machmud Abbas solle Zeit gegeben werden, die Gewalt zu stoppen.