Schwarz-Gelb hätte die Mehrheit

Eine Umfrage in Schleswig-Holstein ergibt deutliche Verluste für SPD und Linkspartei. CDU und SSW schneiden stabil ab, zulegen können einzig FDP und Grüne

Eine Mehrheit für CDU und FDP, die Linke bliebe draußen: Würde jetzt in Schleswig-Holstein der Landtag gewählt, könnte das Ergebnis so aussehen. Das ergab zumindest eine dimap-Umfrage, deren Ergebnisse am Donnerstag veröffentlicht wurden. Bei der „Sonntagsfrage“ gaben rund 40 Prozent der Befragten der CDU ihre Stimme, das sind etwa so viele wie bei der Landtagswahl 2005. Die SPD verlöre deutlich und käme nur noch auf 31 Prozent – das schlechteste Ergebnis seit 1950. Die Linke kam bei der Umfrage auf vier Prozent und bliebe damit draußen.

FDP und Grüne sind Umfragen-Gewinner: Die Liberalen kommen auf neun, die Grünen auf gut zehn Prozent. Unverändert bei rund drei Prozent steht die Minderheitenpartei SSW, die ihre Landtagssitze aber behielte: Für sie gilt keine Fünf-Prozent-Hürde. Rechnerisch ergibt sich eine klare Mehrheit für CDU und FDP, die von der SPD nicht mal zusammen mit Grünen und SSW überboten werden könnte.

In ersten Reaktionen zeigten sich die Umfragen-Sieger erfreut: „Die Mehrheit der Menschen im Land will eine bürgerliche Regierung“, befand CDU-Fraktionschef Johann Wadephul. Der FDP-Landesvorsitzende Jürgen Koppelin erklärte derweil: „In einer schwarz-gelben Koalition wäre es mit einer Politik des Durchlächelns vorbei.“

Zufrieden waren auch die Grünen, jedoch: „Die Grünen sind stark“, so der Landesvorsitzende Robert Habeck, „aber nicht stark genug“. Jenseits einer großen Koalition dürfe es keine Regierungsbildung ohne sie geben.

SSW-Frau Anke Spoorendonk zeigte sich erfreut, „dass diese Umfrage abermals jene Lügen straft, die behauptet haben, die Rolle des SSW nach der Landtagswahl 2005 würde uns nachhaltig schaden“. Damals hätte der SSW eine rot-grüne Minderheitsregierung toleriert – das Modell scheiterte bei der Wahl der Ministerpräsidentin. EST