daily dope (345)
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Drei Monate nach ihrer Entlassung aus dem Knast droht Marion Jones neues Ungemach: weitere Monate Haft. Am Freitag steht die ehemalige Weltleichtathletin erneut in White Plains im US-Bundesstaat New York vor Gericht. Dabei geht es um Falschaussagen. Die 32-Jährige, die von März bis September in Haft war wegen zweimaligen Meineids zu Fragen ihrer Dopingvergangenheit sowie Beihilfe zum Scheckbetrug ihres ehemaligen Freundes und Dopingsprinters Tim Montgomery, hofft nun auf eine Einigung ihrer Anwälte mit der Staatsanwaltschaft.

Diese könnte Freispruch oder Bewährung bringen, allerdings auch eine weitere Gefängnisstrafe zwischen einem und sechs Monaten. Marion Jones hatte vor Gericht die Einnahme der in der Bay Area Laboratory Co-Operative (Balco) in Kalifornien hergestellten Designerdroge Tetrahydrogestrinon (TGH) bekannt. Sie hat das synthetische Anabolikum vor ihren fünf Olympiamedaillen 2000 in Sydney geschluckt, gab sie seinerzeit an. Diese Plaketten – inklusive dreimal Gold – sind ihr bereits aberkannt worden; das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat dies im Dezember 2007 getan. Zuvor hatte Jones aber stets glauben gemacht, ihr damaliger Trainer Trevor Graham habe ihr lediglich Leinöl gegeben.

Der aus Jamaika stammende Coach, der mit vielen inzwischen gesperrten Athleten wie dem Kugelstoßer Cottrell J. Hunter zusammenarbeitete, wurde im Oktober dieses Jahres wegen Meineids im Prozess gegen das Balco-Labor in San Francisco zu einem Jahr Hausarrest verurteilt. Überdies musste er eine Geldbuße von 5.000 Dollar zahlen. TAZ