die anderen über den einsatz der bundeswehr gegen piraten vor somalia
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Die Neue Zürcher Zeitung schreibt: Ein grosser Teil der Bevölkerung und die meisten Parteien sehen es lieber, wenn sich deutsche Kontingente strikt auf die Friedenssicherung beschränken und nur im Notfall – etwa, wenn sie angegriffen werden – zur Waffe greifen. Dennoch werden deutsche Soldaten nicht untätig zuschauen, wenn Piraten Schiffe kapern. Das Mandat, das sie erhalten haben, ist weitgehend das „robuste“, das vor allem Unionspolitiker, aber auch etwa der EU-Generalsekretär für die Gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, gefordert hatten. Falls die Methoden der Abschreckung nicht verfangen, darf also auch geschossen werden.

Die Stuttgarter Zeitung kommentiert: Eine internationale Kriegsflotte, die darauf verzichtet, die Infrastruktur der Piraten zu zerstören, kann höchstens durch ständige Präsenz ein Mindestmaß an Sicherheit gewähren. Dass die Operation „Atalanta“ zur Dauereinrichtung am Horn von Afrika wird, kann aber weder Deutschland noch Europa wollen. Der Einsatz ist inkonsequent und halbherzig. Die Erfolgsaussichten sind deshalb zweifelhaft. Noch bevor der Kampf gegen die Piraten wirklich begonnen hat, hat das Prinzip der Abschreckung gewirkt – auf die Europäer. Dieser Vorwurf trifft Berlin nicht mehr als andere Hauptstädte in der Alten Welt – aber auch nicht weniger.