Schnell zum Ende

Verhandlungen über Fusion der HWP mit zwei Uni-Fachbereichen wieder aufgenommen. HWP-Chefin wünscht „zügig Klarheit“, Studierende wollen kämpfen

Lange hat sie sich gesträubt, jetzt beißt sie in den sauren Apfel: Die Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) hat sich mit der Wissenschaftsbehörde geeinigt, die Verhandlungen über ihre eigene Auflösung wieder aufzunehmen. „Wir wollen zügig Klarheit“, sagte HWP-Präsidentin Dorothee Bittscheidt gestern der taz. Noch vor Ende des Sommersemesters sollen die Verhandlungen über die Fusion der kleinen Hochschule mit zwei Uni-Fachbereichen abgeschlossen und die Ergebnisse dem Senat vorgelegt werden.

Gegen den Widerstand der HWP hatte im vergangenen Jahr der damalige Senat die Zusammenführung mit den Sozial- und den Wirtschaftswissenschaften der Uni beschlossen. Als aber Schwarz-Schill zerbrach, sah die gewerkschaftsnahe Hochschule ihre Überlebenschance und kündigte den Moderationsprozess zur Fusion einseitig auf.

Die Hoffnungen auf einen Machtwechsel sind indes zerstoben. Sie wünsche sich jetzt ein Verhandlungsergebnis, dass „die Essentials der HWP genügend berücksichtigt“, erklärte HWP-Chefin Bittscheidt gestern. Dazu zählten der Hochschulzugang ohne Abitur und das Angebot eines Bachelorstudiengangs für Berufstätige. Wie bisher müsse dieser durch eine Selbstverwaltung gesteuert werden. Als weitere zentrale Forderung nannte Bittscheidt einen eigenen Etat für die neue Uni-Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, in welche die HWP integriert werden soll.

Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) will der Moderationsrunde am 16. April seine Pläne für die neue Struktur vorstellen. „Zu den verschiedenen Ideen werde ich mich jetzt nicht äußern“, gibt sich Dräger bislang schweigsam. „Ich hoffe, dass wir bis zur Sommerpause ein gangbares Konzept haben.“

Die Studierenden kündigten derweil an, für den Erhalt ihrer Hochschule weiter zu kämpfen. Bela Rogalla, studentischer Vertreter im Moderationsprozess, sagte: „Der Rechts-Senat muss sich auf einen heißen bildungspolitischen Sommer einstellen.“ Es sei denn, die Behörde nimmt Rogallas Gegenvorschlag ernst, die beiden Uni-Fachbereiche unter das Dach der HWP zu holen. „Die könnten von der HWP enorm profitieren“, so Rogalla. Tatsächlich gilt die Studienstruktur der HWP wegen ihrer hohen Studienerfolgsquote allerorten als vorbildlich. EVA WEIKERT