Zögerlicher Schlummerriese

Werder Bremen sucht neuen Trikotsponsor und grämt sich über Meistersänger

Bremen taz ■ Ungeheuerliches soll sich am vergangenen Sonntag in den Kabinengängen des VfL Wolfsburg zugetragen haben. Angeblich haben einige Bremer Spieler nach dem Auswärtssieg der Werderaner bereits voreilig die Meisterschaft besungen. Sportdirektor Klaus Allofs wiegelt gewohntermaßen ab: „Noch ist nichts gelaufen – etwas anderes lassen wir uns nicht einreden.“

Während die Erfolgsaussichten des Wohl-Bald-Meisters also weiter im Ungefähren verharren sollen, legte sich zumindest der Deutsche Fußball Bund (DFB) schon einmal fest: Das Pokalfinale am 29. Mai in Berlin gegen den Zweitligisten Alemannia Aachen wird um 20 Uhr angepfiffen. Die Aachener spielen dabei in schwarzen, die Bremer in grün-orangen Trikots.

Offen bleibt, wer in Zukunft die Sporthemden der Weser-Kicker mit seinem Firmenlogo zieren darf. Der Vertrag mit Schuhausrüster „Reno Young Spirit“ läuft am 30. Juni aus. Deswegen rührt Vorstandschef Jürgen L. Born gerade kräftig die Werbetrommel. Mit Blick auf einen Zuschauerschnitt von 34.000 stellt er fest: „Wir sind ein schlummernder Riese.“ Der Stromversorger EWE findet das scheinbar auch und zeigt Interesse, sich als neuer Namensgeber für das Weserstadion einzukaufen.

Unterdessen gab Allofs bekannt, dass der Verein im Fall einer Qualifikation für die Champions League über weitere Verpflichtungen nachdenken werde. Bisher verstärken Frank Fahrenhorst, der Brasilianer Gustavo Nery und Nationalstürmer Miroslav Klose in der kommenden Saison den Kader. hsc