Die Sperrung der U 2
: Kollateralschaden unsinniger Politik

Bald ist es vorbei. Die Sperrung der U 2 ist nur ein Kollateralschaden. So ärgerlich das sein mag, handelt es sich – so weit ersichtlich – um das letzte Kapitel einer jahrzehntelangen falschen Politik, deren Ende beschlossene Sache ist. Zumindest auf schwarz-grünem Koalitionspapier.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Dass die U 2 ein halbes Jahr lang unterbrochen wird, ist eine Nebenwirkung der U 4 in die Hafencity. Und dieses Symbol nahverkehrspolitischen und betriebswirtschaftlichen Unsinns muss der letzte Sieg der Autofahrerlobby gewesen sein. Für diese Untergrundbahn werden Millionen nur verbuddelt, weil ADAC und CDU die Stadtbahn von der Straße fernhalten wollten.

300 Millionen Euro für zwei U-Bahn-Stationen sind unverantwortlich. Und nicht einmal für einen Anschluss der Elbphilharmonie, unter der die U 4 durchrauscht, reicht es. Aber das Parkhaus unter der Konzerthalle will ja auch gefüllt werden.

Über die Elbe nach Süden soll die U 4 allerdings oberirdisch und „stadtbahnähnlich“, so die Sprachregelung, fortgesetzt werden. Und nördlich des Flusses soll demnächst ein Stadtbahnnetz für effizienten und ökologischen Nahverkehr sorgen. Das alles könnte bereits Realität sein, wären die Pläne nicht 2002 vom CDU-Senat gestoppt worden.

Die Buddelei am Jungfernstieg muss die letzte der widersinnigen Baustellen sein.