„streichen ist keine kunst“ – studierende gehen auf die straße

Streitbar haben sich gestern Nachmittag die Berliner Studierenden gezeigt. Vom Potsdamer Platz über das Abgeordnetenhaus bis vor das Rote Rathaus liefen die etwa 3.000 Studenten um gegen die Sparpläne des Senats zu demonstieren. Vor dem Sitz des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit hieß es dann: „Du!“ Unter diesem Motto drückten Aktionskünstler der Hochschule für Schauspielkunst ihren Protest aus. Teilweise mit Säbeln bewaffnet schlugen die Studenten aufeinander ein und warfen sich ständig das Wort „Du“ an den Kopf. Am Ende standen die Kämpfenden mit erhobenen Zeigefingern voreinander, die Waffe in der Hand, und konnten sich nicht entscheiden, wer den symbolischen Todesstoß setzt. Du? – Nein, du! Während die Masse vor dem Roten Rathaus stand, besetzten einige Studierende das Büro von Finanzsenator Sarrazin (SPD), um „direkt mit dem Verantwortlichen zu sprechen“. Der kam dann auch und erklärte sich zu einer Diskussionsveranstaltung bereit. Von einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch wurde abgesehen – „dieses Mal!“. MH
FOTO: ROLF ZÖLLNER