Kohlemeiler Moorburg
: Reine Lösung, keine Lösung

Viele Verträge sind kaum das Papier wert, auf dem sie geschrieben wurden. Bei Arbeitsverträgen von Profifußballern ist das eine Binsenweisheit. Da müssen im Fall der Fälle erkleckliche Ablösesummen als Schadenersatz gezahlt werden. Vattenfall aber nimmt es aus der Portokasse.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Gute zehn Milliönchen Bußgeld für ein bisschen Kohlendioxid sind kein Betrag, der den norddeutschen Energiemonopolisten nachhaltig schmerzte. Da wäre der Schaden für das Renommee größer – sofern dem Konzern ein solches noch zugestanden wird. Der ökologische Schaden allerdings wäre immens.

Zurzeit gibt es, um es mit Bedacht zu formulieren, widersprüchliche Aussagen über eine Technik, die dereinst die Abgaswolken eines der größten deutschen Steinkohlemeiler ein wenig weniger klimaschädlich machen soll. Wenn sie denn irgendwann erprobt und dem Betreiber nicht zu teuer sein sollte: entweder kommt die reine oder eben keine Lösung.

Es ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten, die der alte Senat und Vattenfall vor gut einem Jahr in den Vertrag hineingeschrieben haben: welche Technik, wie effektiv, ab wann – falls eine Nachrüstung möglich ist. Und dann stellt sich die Frage, wohin mit dem CO2-Müll?

Doch das Bohren nach einem Endlager, das ist inzwischen leidvoll bekannt, macht ja bloß allseits schlechte Laune.