Busfahrerstreik per Rad

Leverkusener Busfahrer demonstrieren radelnd und mit Autokorso. Seit dem 9. Januar sind sie im Ausstand

KÖLN taz ■ In einer Fahrrademo fuhren gestern streikende Fahrer der Leverkusener Herwegbusbetriebe (HBB) von Leverkusen nach Düsseldorf, wo sie die verkehrspolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen trafen. Für morgen ist ein Korso mit 100 Autos durch Leverkusen geplant, ein Autokorso durch Bergisch Gladbach soll am Montag folgen.

Die 70 HBB-Angestellten, die seit dem 9. Januar streiken, arbeiten bisher ohne Tarifvertrag. Jetzt fordern sie einen Haustarifvertrag, der sich an den Löhnen der Muttergesellschaft Kraftverkehr Wupper-Sieg (Wupsi) orientiert. Die Gewerkschaft sei bereit, auf die Besonderheiten des Unternehmens einzugehen, betont Ver.di-Sekretär Achim Beus. Die Leverkusener Wupsi deckt den öffentlichen Personennahverkehr bis nach Wipperfürth ab.

Beus vermutet, dass der Busverkehr nach den Kommunalwahlen privatisiert werden soll. „Deshalb hat man bis jetzt auch Verhandlungen verweigert. Ein Betrieb mit einem Tarifvertrag ließe sich schlechter verkaufen.“ Zur Zeit verdient ein HBB-Angestellter etwa 30 Prozent weniger als sein Wupsi-Kollege.

Durch den verbesserten Einsatz von Streikbrechern sei für die Fahrgäste der Streik inzwischen weniger spürbar, gibt Beus zu. „Streikstörungen werden inzwischen von der Firmenleitung als ganz normale Betriebsstörungen verkauft, wie sie täglich vorkommen können.“ SCH