unterm strich
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Erstaunliches gibt es aus der Schweiz zu vermelden: Auch den Eidgenossen scheint das Säckel nicht mehr ganz so locker zu sitzen, wie man es sich an den Stammtischen des hauptstädtischen Medienproletariats so vorstellt. Die internationale Kunst- und Antiquitätenmesse „Cultura Basel“ ist für diesen Spätherbst abgesagt worden. Das berichten Schweizer Medien. Der seit fünf Jahren veranstaltenden Messe fehle es an Sponsorengeldern, hieß es weiter. So war etwa die größte Schweizer Bank, die UBS, bereits vor zwei Jahren abgesprungen. Mit nur 70 Ausstellern war die Messe finanziell nicht tragfähig, berichtet die Basler Zeitung.

Nicht dass Leipzig, diese wunderbare sächsische Regionalmetropole, in diesen Tagen nur den Zauber der Buchmesse zu bieten hätte: Im jahrelangen Streit um die Frage, was anstelle der gesprengten Leipziger Paulinerkirche gebaut werden soll, ist ein für alle Seiten tragbarer Kompromiss gefunden worden. Universität, Stadt, Landesregierung und der Paulinerverein einigten sich am Mittwochabend überraschend auf den Entwurf des Holländers Erick van Egeraat (Rotterdam). Sein Entwurf nimmt die Silhouette der 1968 auf Befehl von DDR-Staats- und SED-Parteichef Walter Ulbricht zerstörten Universitätskirche in moderner Gestalt auf. Die Fassade aus Stahl, Glas und Naturstein wird dominiert von einem Kirchengiebel. „Der Bau ist eine Verschmelzung von Moderne und Tradition. Er soll aber keine Kopie der alten Kirche sein“, sagte Egeraat. Sachsens Wissenschaftsminister Matthias Rößler (CDU) sagte, das ausgewählte Konzept komme auch den räumlichen Anforderungen für Forschung und Lehre am nächsten. Universitätsrektor Franz Häuser lobte die ausdrucksvolle Architektur an diesem historischen Platz.