Urdrues wahre Kolumne
: Veranstaltung Bundesland? Absagen!

“Pack die Badehose ein“ – es lohnt sich wieder, in Bremen die Seepferdchenprüfung abzulegen, wenn das mit der Rettung der Freibäder doch noch klappt. Vermutlich ist das alles aber nur eine Freischwimmerverarschung jener, die bei den kommenden Wahlen partout nicht baden gehen wollen.

Am Süßwarenstand im hannoverschen Hauptbahnhof wählt eine ausgesprochen ansehnliche Dame mit karottenfarbigen Haaren diverse Naschereien aus und wird daraufhin von einem vorbeibummelnden Rotzlöffel mit ersten Anzeichen von Ziegenbart mit dem Doofspruch „Mann, ist die dick, Mann“ genervt. Sie zögert nicht eine Sekunde und langt ihm dermaßen in sein verpickeltes Arschgesicht, dass ich ihr vor lauter Hochachtung spontan eine wohlverdiente Tüte „Leysieffers Himmlische“ spendiere.

Vorschlag zur Güte! Am 3. April geht der Heidepark in die neue Saison und da diesmal nach Einweihung der hölzernen Achterberbahn „Colossos“ im Vorjahr keine neue Top-Attraktion dazugekommen ist, darf Parkmaskottchen Wumbo mit seinem Team in Gröpelingen den Spacepark abbauen und als Sideshow im neuen Piratenland integrieren – gegen Übernahme der weiteren Entsorgungskosten. Zusätzlich erhalten die Bremer Kindergartenkinder auf dem alten Werftenareal eine Show der in Soltau gastierenden „Hallo Spencer“-Truppe für lau geboten, mit Popcorn aus der Brieftasche der Politiker, die uns die Abrisshalde eingebrockt haben. Alle Alternativen wären doch weitaus teurer!

Mit großer Freude registrierten die versammelten Friedenskämpfer anlässlich des Besuchs von Oberstudienrat Peter Struck im Bremer Rathaus, dass Präsident Carson von der Deutsch-Atlantischen Gesellschaft anschließend mit wachsender Verzweiflung seine verkehrswidrig geparkte Nobellimousine vermisste, weil diese von pflichtbewussten Ordnungshütern abgeschleppt worden war. Leider gab’s kein völliges Happy End mit sofortiger Verschrottung, denn die Bullizei machte die Maßnahme rückgängig: Il Presidente hatte nämlich eine VIP-Genehmigung anderer Dienststellen, und so konnte dem schlichten Kraftfahrer wieder mal verdeutlicht werden, wie groß die Gerechtigkeitslücke in diesem Lande ist.

Apropos Gerechtigkeitslücke: warum Ex-Staatsrat Frank Haller für seine ICH- AG als privater Wirtschaftsforscher mit nochmals 1,7 Millionen Euro ausgestattet wird, obwohl ihm doch schon viele hunderttausend Klötze durch Aufträge zugeschanzt wurden, vermag wohl nur zu verstehen, wer einen Hauch von Ahnung zur Brisanz des Herrschaftswissens hat, das der altgediente Zampano in seinen Jahren als graue Eminenz dieses Fürstentums von den derzeit in den ersten Reihen agierenden Figuren sammeln konnte. Leider werden die vielleicht immer noch was zu sagen haben, wenn die jetzt investierte Summe in zwei, drei Jahren verfrühstückt ist und Nachschlag verlangt wird. Wieder so ein Grund, die Veranstaltung Bundesland umgehend abzusagen ...

Abenteuerliche Vorstellungen von dieser Welt hat offenbar eine „hübsche junge Frau aus Nienburg (22)“, die sich per Kleinanzeige „einem gutsituierten Mann gern auch über 50 (Politiker? Geschäftsmann? Musikproduzent)“ als „Reisebegleiterin, Sekretärin und gern auch zukünftige Ehefrau“ anbietet und als Hobbies Reiten, Reisen und Popgesang benennt. Im Moment ist doch weder bei Dieter noch bei Joschka so ein Posten frei ...

Trotzdem wünscht ihr wie allen Suchenden dieser Welt sehr viel Glück Ulrich
„Menschenfreund“ Reineking