lokalkoloratur

Der Mann ist gar nicht so beinhart, wie es manchmal scheint. Wenn er im Fernsehen pöbelt, in der Kabine Millionäre zusammenstaucht oder gar dem Kaiser Faulheit vorwirft, keimt gelegentlich der Verdacht, Uli Hoeneß sei der Brutalo unter den Machern des deutschen Fußballs. Und doch hat er nicht nur ein weites Herz, sondern gar eine karitative Ader, und selbst verzeihen kann er. Sogar dem „Weltpokalsiegerbesieger“, der im Februar vorigen Jahres am Millerntor den FC Bayern München in einer mitreißenden Erstliga-Begegnung mit 2:1 besiegte (seufz!). Ein Benefiz-Spiel der Bayern auf dem Kiez hat Hoeneß gestern in Aussicht gestellt, um dem Not leidenden FC St. Pauli ein paar Euro zwecks Vermeidung eines Oberliga-Daseins zukommen zu lassen. „Man möchte, dass St. Pauli am Leben bleibt“, so Hoeneß, und sein Star-Trainer Ottmar Hitzfeld beteuerte sogleich, auch er würde sich darüber freuen, mit seiner Meistermannschaft „vor diesem Super-Publikum“ zu spielen. Die Chancen dafür stehen auch nicht schlecht, denn beim Kiez-Klub freut man sich über die bayrische Hilfsbereitschaft. Manager Stephan Beutel hat bereits mit Hoeneß telefoniert, ein Termin jedoch ist noch unklar. Vielleicht im Juli, egal, in welcher Liga St. Pauli dann kicken sollte. SMV