Forever fit
: Vier von fünf Bremern bewegen sich regelmäßig

Schnupperkurse und Statistiken

Dass die Bremer gerne mit einem Bollerwagen durch die Stadt ziehen, dabei Kugeln vor sich herrollen und Kurze trinken, um anschließend Kohl und Pinkel zu verdrücken, ist bekannt. Aber auch darüber hinaus hält sich die Mehrheit der Hanseaten für sportlich.

Das ist das Ergebnis einer Befragung von 4.000 BremerInnen, die der Wuppertaler Sportwissenschaftler Horst Hübner gestern zusammen mit Sportsenator Kuno Böse (CDU) vorstellte. „80 Prozent der zehn- bis 70-Jährigen sagen selbst, dass sie sportlich aktiv seien“, so Hübner. „Außerdem zählt jeder immerhin zwei Sportarten auf, denen er regelmäßig nachgeht.“ Ganz vorne auf der Liste der Lieblings-Sportarten: Radeln, Schwimmen, Gymnastik und Fitness. Dabei würde nur die Hälfte der Befragten ihr Turnen oder Schwimmen als „Sport treiben“ bezeichnen. 51,8 Prozent ziehen den Begriff „bewegungsaktive Erholung“ vor.

Rund 1.200 Sportstätten und -gelegenheiten soll es laut Studie in Bremen geben. Abgefragt wurde auch, wie zufrieden die FreizeitsportlerInnen mit den Sportstätten sind. Immerhin 64 Prozent bezeichneten den Zustand der Anlagen als „gut bis sehr gut“ – 13 Prozent hatten nur ein „ausreichend bis mangelhaft“ für die Plätze übrig.

Aus der Statistik geht außerdem hervor, dass die meisten BremerInnen ihren Sport selbst organisieren. Nur ein Fünftel behauptet, dass „Sport im Verein am Schönsten“ sei. Und noch etwas wollten die Frager wissen: Wie aufgeschlossen die Bremer Neuem gegenüber sind und wie oft sie an Schnupperkursen teilnehmen. Das Ergebnis: Jeder sechste Bremer (17 Prozent) hätte Lust auf Gymnastik oder Fitnesstraining, ferner auch auf asiatische Kampfsportarten, Tanzen und Schwimmen.

Schon in der Schule müsse Sport so interessant wie möglich gestaltet und auch ausreichend angeboten werden, sagte Sportsenator Böse. Und beschwerte sich mit einem Seitenhieb auf den Bildungssenator über den Lehrermangel: „Es beginnt doch schon damit, dass mittlerweile die dritte Sportstunde fast immer ausfällt“. Sich selbst nahm Böse auch gleich in die Pflicht indem er Sport zu einem „wichtigen Standortfaktor“ erklärte.

Die Ergebnisse der Studie „Sporttreiben in Bremen“ sollen klären, welchen Weg die Sportentwicklungs-Planung in Zukunft nehmen wird, welche Anlagen gefördert werden und welche nicht. Vor zehn Jahren war der noch geltende Plan verabschiedet worden. S. Grigull