Der alte Wolf …

… bleibt immer Grün: Joschka Fischers Performance auf dem Markt war kurz, aber nicht knackig

Ist die Vor-Band schuld? Die eingespielten Klampfengesänge der Spitzengrünen zaubern schweißfüßige Kirchentags-Atmo auf den Markt, nicht jedoch das nötige Fluidum für den Auftritt des one and only Parteistars.

Dabei wäre das Publikum fest entschlossen gewesen, seinen Joseph „Joschka“ Fischer zu lieben. Bunt sind mit lindgrünen und fdp-gelben Ballons Kinder an den Absperrgittern drapiert. Und Joschka nimmt Fühlung auf: „Ich freue mich hier zu sein, in dieser schönen Stadt.“ Dann schenkt er Bremen die Weltsorgenfalten, schlitzt die Augen, gurgelt rau – das Pensum halt, das ihn zum Demosthenes der Kohl-Ära gemacht hatte. Doch die alten Lieder funktionieren nicht: Kein Jubel für die Öko-Steuer, und als Joschka fragt, was denn gewesen wäre, „wenn wir verloren hätten im September“, singt jemand falsch dazwischen. Das ist live, sicher, wie der Regenschauer: eine kurze Performance, abgespult, dann abgereist. bes