Hussein-Scherge erneut in Haft

Ex-Top-Geheimdienstler Kamel Lasem Hamid zum vierten Mal festgenommen. Vier US-Soldaten bei Kämpfen getötet. Bush macht Witze über ABC-Waffen-Suche im Irak

BAGDAD/WASHINGTON afp/ap ■ US-Soldaten haben in Irak ein ranghohes Mitglied des Geheimdienstes von Saddam Hussein festgenommen. Etwa 40 Soldaten hätten gestern Nacht das Haus von Kamel Lasem Hamid in Bagdad umstellt, das Schloss der Eingangstür gesprengt und Hamid festgenommen, sagte dessen Bruder Adnan Lasem. Nach seinen Angaben wurde der Geheimdienstvertreter bereits viermal von den US-geführten Besatzungstruppen vorgeladen, danach aber jedesmal wieder laufen gelassen.

Bei Kämpfen zwischen US-Soldaten und Angreifern im Irak sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Zwei weitere Menschen wurden nach gestrigen Krankenhausangaben bei den Schießereien in Falludscha westlich von Bagdad verletzt. Am Vortag waren bei einem Angriff auf einen US-Militärkonvoi in Falludscha ein US-Soldat getötet und zwei weitere verletzt worden. Die Stadt gilt als Hochburg bewaffneter Rebellen, die gegen die US-Besatzer kämpfen.

Mit scherzhaften Bemerkungen über die Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak hat US-Präsident Bush die Kritik der Opposition auf sich gezogen. Beim Jahresempfang für Radio- und Fernsehjournalisten in Washington brachte Bush am Mittwoch Fotos mit, die ihn zeigen, wie er im Weißen Haus hinter Möbel schaut. „Diese Massenvernichtungswaffen müssen doch irgendwo sein“, sagte er dazu und fuhr fort: „Nein, keine Waffen hier. Vielleicht sind sie dort unten?“ Die Teilnehmer des Empfangs, der traditionell von politischem Humor begleitet wird, quittierten Bushs Auftritt mit Lachen. Weniger lustig fand das der Parteivorstandsvorsitzende der Demokraten, Terry McAuliffe. „Das ist ein sehr ernstes Thema“, sagte er und fügte hinzu, darüber solle man keine Witze reißen.