So stellt man es sich meist vor - In Wirklickkeit war es aber so

„Also Kinners, wenn ihr mal fünf Minuten lang das Maul halten könnt, dann will ich euch die Geschichte vom Rotkäppchen erzählen, wenn ich mir das noch zusammenreimen kann. Der alte Kapitän Muckelmann hat mir das vorerzählt, als ich noch so klein und so dumm war, wie ihr jetzt seid. Und Kapitän Muckelmann hat nie gelogen. Also lissen tu mi. Da war mal ein kleines Mädchen. Das wurde Rotkäppchen angetitelt – genannt heißt das. Weil es Tag und Nacht eine rote Kappe auf dem Kopfe hatte. Das war ein schönes Mädchen, so rot wie Blut und so weiß wie Schnee und so schwarz wie Ebenholz. Mit Rotkappchen so große runde Augen und hinten so ganz dicke Beine und vorn – na, kurz eine verflucht schöne, wunderbare, saubere Dirn …“ Im weiteren Verlauf gerät die von Joachim Ringelnatz erzählte Geschichte allerdings mächtig aus dem Ruder, und zum Schluss sind sie alle aufgefressen. Der Wolf, das Rotkäppchen, sogar der Förster. Und zwar von der Großmutter, die sie sich in ihren großen Mund gestopft hat. Genau so war das damals im Wald, Kapitän Muckelmann hat es mir erzählt.

Glauben Sie es also nicht, wenn ihnen heute Abend um 20 Uhr in der Märchenhütte von den Schauspielern des Hexenkessel Hoftheaters bei Rotkäppchen etwas anderes erzählt wird. Das ist nur ein Märchen, das ihnen dann zusammen mit dieser anderen Kannibalengeschichte von Hänsel und Gretel aufgetischt wird. Am morgigen Mittwoch ist es unter anderem „Das tapfere Schneiderlein“. Und bis 28. Februar noch viele weitere Märchenstunden in der Märchenhütte im Monbijoupark für Kinder (Mi./Do. 10 Uhr, Di.-So. 16 Uhr, Sa, So. auch 14.30 und 17.30 Uhr) und Erwachsene (Di.–So. 20 Uhr, Fr./Sa. auch 21.30 Uhr) Kinder 4, Erwachsene 8 €. TM www.maerchenhuette.de