FC St. Pauli
: Beutels Werk und Cornys Beitrag

Es hat sich viel getan beim FC St. Pauli. Zumindest so viel, wie angesichts der unergründlichen Tiefen finanzieller Geldströme und diversen Gesellschaftsformen, die entworren werden wollen, möglich ist. Zeit für Visionen ist dem jetzigen Präsidenten Corny Littmann bislang noch nicht geblieben, dafür musste zu viel Vergangenheitsbewältigung betrieben werden.

Kommentar von OKE GÖTTLICH

Spätestens dabei hätte dem Präsidenten auffallen müssen, dass er in seinem Geschäftsführer Stephan Beutel jemanden beschäftigt, der die Vergangenheit kennt, aber von sich selbst behauptet, keine Ahnung von den Vorgängen zu haben, die den Verein jetzt belasten. Es bedarf keiner großen Vision, um die Rolle und die Zukunft des Geschäftsführers zu beurteilen.

Nur mit Hilfe von Beutel aber kam Littmann als Präsident zum FC St. Pauli wie die Jungfer zum Kinde. Damals hat Beutel dem Verein geholfen, die dubiosen Vorgänge aus dunkler Vergangenheit aufzudecken. Jetzt würde es dem Verein für einen kompletten Neustart gut tun, mit dem Schwung der frischen Solidarität sich von denen zu trennen, die dieser Schwung nicht inspiriert. Weder Beutel noch Trainer Gerber haben Bereitschaft erkennen lassen, für die finanzielle Rettung des Vereins ihre Gehälter zu kürzen oder auf ihre Abfindungen zu verzichten.

Für Beutel muss Littmann den Teufel spielen, solange dieser noch nicht erkannt hat, dass er in seiner einstmals wichtigen Oppositionsrolle inzwischen verbrannt ist.

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