Den Suggestionen nicht erliegen

Buchtipp: Fit für den Sport. Die richtige Ernährung für alle Freizeitsportler

Müsli-Riegel fördern die Leistungsfähigkeit, Energy-Drinks verhelfen zu neuem Tatendrang und Iso-Getränke machen schlappe Knochen belastbar – mit solchen Bluffs der Industrie räumt das Buch „Fit für den Sport“ gründlich auf. Die Wahrheit ist: Eine Fruchtsaftschorle hilft dem gemeinen Freizeitsportler hinsichtlich des Nährstoffhaushalts hinreichend über all die Runden.

In dem Ratgeber geht es vor allem um Kraft, Ausdauer und Energiegewinn – und um die Frage, wie viel Zufuhr an Präparaten der Normalsportler tatsächlich braucht. Denn der „ernährungsphysiologische Bedarf an den Hauptnährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen“ sei bei „Breitensportlern gegenüber unsportlichen Menschen nicht höher“, heißt es in dem Werk. Breitensportler – das sind Personen mit einem Kalorienverbrauch, wie man ihn erreicht, wenn man jeden zweiten Tag sieben Kilometer joggt. Erst wenn man zwei oder mehr Stunden täglich trainiert, übersteigt womöglich der Verbrauch an Nährstoffen deren Zufuhr über die übliche Nahrungsaufnahme.

Die Autoren stellen das mittlerweile bei vielen abhanden gekommene – oder durch Werbung wegmanipulierte – Gefühl für Energiezufuhr und Nährstoffmangel wieder her. Doch dabei bleibt das Buch nicht stehen. Die zweite Hälfte befasst sich fast ausschließlich mit den Grundregeln gesunder Ernährung, gibt Tipps zu den tatsächlich notwendigen Hauptnährstoffen für Sporttreibende – und dafür, nach welchen Kriterien sie dem Körper zugeführt werden können.

Fazit: ein im Wortsinn vernünftiges Buch. Es führt Freizeitsportler wieder auf die Binsenweisheit zurück: Gesunde Ernährung fängt beim Einkauf an – und nicht mit den Suggestionen der Ernährungsindustrie. Denn die schießt schon seit je ihre Tore nach ganz eigenen Regeln. ALO

Verbraucherzentralen (Hrsg): „Fit für den Sport“. 110 Seiten, 5,80 €, Bezug: Verbraucherzentrale NRW, Adersstraße 78, 40215 Düsseldorf, Tel. (01 80) 5 00 14 33 (zzgl. 2 € Versand)