In fruchtbarer Suppe

Zentrum für Windenergieforschung an Oldenburger Uni eröffnet. Kritiker stehen bereits Schlange

Oldenburg taz ■ In Norddeutschland bläst ein rauer Wind. Und niemand freut sich mehr darüber als Oldenburg. „ForWind“ heißt das Zentrum für Windenergieforschung, das gestern an der Carl-von-Ossietzky-Universität eröffnet wurde. Insgesamt 4,6 Millionen Euro lässt sich Niedersachsen das Projekt, in dem die Oldenburger Hochschule eng mit der Universität Hannover kooperiert, in den nächsten fünf Jahren kosten.

„Mehr als 100 Büros in der region beschäftigen sich mit regenerativer Energie“, rühmte Oberbürgermeister Dietmar Schütz die Fortschrittlichkeit der Huntestadt. Mit dem Zentrum habe diese „fruchtbare Suppe ein Flaggschiff“ bekommen. In neun Projekten sollen Defizite der Windnutzung aufgearbeitet werden. Schwerpunkte sind die Materialbelastung der Mühlen, die Einspeisung in das Stromnetz und die Offshore-Technik.

Gerade auf die maritimen Windparks setzt Detlev Heinemann, Sprecher von „ForWind“: „Wir glauben, dass bald einige Großprojekte realisiert werden. Dann reden wir von Leistungen in einer Größenordnung von Kernkraftwerken.“ Bevor dies erreicht werden kann, ist laut Heinemann noch einiges neu zu erforschen. Gewonnene Ergebnisse sollen durch ein so genanntes Kompetenzzentrum direkt an die Wirtschaft weitergegeben werden. Brisant: Parallel zum Oldenburger Hohelied formulierte Der Spiegel gestern den Abgesang auf die angeblich unökonomische Alternativenergie. Heinemann konnte das den Optimismus nicht nehmen: „Gegenwind gab es immer.“ Früher sei es Landschaftsverschandelung gewesen, jetzt hieße der Vorwurf Unwirtschaftlichkeit. Aber: „Die kommenden Offshore-Parks sind von Land aus nicht zu sehen“, und der ökonomische Wert der Energie sei hoch. hsc