Atom-Abkommen unterzeichnet

Russland kassiert Millionen zur Beseitigung von Atommüll auf Kola und der Barentssee

STOCKHOLM taz ■ Nach vierjährigen Verhandlungen wurde am Mittwoch in Stockholm ein internationales Atom-Abkommen unterzeichnet. Es soll das Atommüllproblem in Nordwestrussland entschärfen. Der MNEPR-Vertrag („Multilateral Nuclear Environmental Programme in the Russian Federation“) sieht eine westliche Geldspritze von 110 Millionen Euro vor. Den Löwenanteil übernimmt die Europäische Union. Weitere Gelder zahlen etwa Norwegen, Schweden, Frankreich und Deutschland. Mit der Unterstützung sollen die akutesten radioaktiven Gefahren auf der Kola-Halbinsel und im Barentsmeer eingedämmt werden. Dort lagern auf dem Land und im Meer abgebrannte Brennstäbe aus Atomreaktoren, mehr als 100 ausrangierte Atom-U-Boote und atomare Eisbrecher. Das Abkommen war zunächst an Fragen eventueller Schadenersatzansprüche bei den Aufräumarbeiten gescheitert. REINHARD WOLFF