Streit um längere Arbeitszeiten

Der Streit über längere Arbeitszeiten ist durch die Bundesländer neu entfacht worden. Sie haben den Arbeitszeittarifvertrag für die rund 900.000 Arbeiter und Angestellten der Länder gekündigt. Neu Eingestellte sollen jetzt ebenso wie die Kollegen im Osten 40 Stunden in der Woche arbeiten, bei gleichem Gehalt. Beamte müssen bisher schon mindestens 40 Stunden ackern. Wird die Arbeitszeitverlängerung auf den gesamten öffentlichen Dienst, also auch Regierungsbehörden, Städte und Gemeinden, ausgedehnt und auf 42 Stunden hochgefahren, rechnet die Gewerkschaft Ver.di mittelfristig mit einem Wegfall von 130.000 Stellen. Die Gewerkschaften weisen darauf hin, dass die tatsächlichen Arbeitszeiten in der deutschen Wirtschaft in den vergangenen Jahren wieder länger geworden sind und hierzulande inzwischen im EU-Durchschnitt liegen. Union und Wirtschaft begrüßen hingegen die Arbeitszeitverlängerung.