Verband unschuldig

Der Tourismus-Verband in NRW fühlt sich unschuldig verfolgt – und hält den Rechnungshof für kleingeistig

SCHMALLENBERG dpa/taz ■ Der Vorsitzende des NRW-Tourismus-Verbandes, Theo Deimann, hat Kritik des Landesrechnungshofes an der Vergabepraxis seines staatlich geförderten Vereins als „völlig haltlos“ zurückgewiesen. Deimann bestätigte aber, dass die Rechnungsprüfer 170 Vergaben des Verbandes geprüft haben. In 112 Fällen sei die Nichteinhaltung der Vergaberichtlinien bemängelt worden. „Da ist aber nichts dran, ich würde das aus meiner Sicht als Windblase bezeichnen“, sagte der Hotelier in Schmallenberg. Die Opposition fordert dagegen die Offenlegung des Rechnungshof-Berichts.

Der Geschäftsführer des Tourismus-Verbands, Robert Datzer, habe die Kritik „binnen kurzer Zeit widerlegt“. Darüber hinaus sei sofort ein Wirtschaftsprüfer beauftragt worden, der den Bericht stichprobenartig überprüft habe. „Dabei wurden weder Bereicherungen noch Verschwendungen festgestellt.“ Vielmehr habe er den Eindruck, dass vieles aus dem Zusammenhang gerissen worden sei, sagte Deimann.

Die Rechnungsprüfer hätten Vergaben aus dem Entstehungszeitraum des Verbandes bis Ende 2001 bemängelt. Es sei für ihn aber nachzuvollziehen, dass alle erforderlichen Einzelvergaben nicht nach den Europäischen Vergaberichtlinien getätigt werden könnten, wenn man als kleiner Verband effektiv arbeiten wolle. Und für „motivierte Mitarbeiter, die nicht nach 38 Stunden den Griffel fallen lassen“, müsse man im Einzelfall „ein paar Euro“ über den BAT hinaus bezahlen.