Nicht gegen Korea anstinken

IG Metall: Deutsche Werften können nur mit Qualitäts-Schiffen punkten

Hamburg dpa ■ Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Frank Teichmüller, hat die deutschen Schiffbauer dazu aufgefordert, noch mehr Qualität anzubieten und stärker auf Kooperation zu setzen. Mit Qualitäts-Schiffen, „die sich durch die kürzeste Mängelliste weltweit auszeichnen“, könnten die Werften punkten, sagte Teichmüller gestern bei einem Treffen der Werftbetriebsräte in Hamburg. Durch eine engere Zusammenarbeit der Werften und eine Verbesserung der Betriebsabläufe könne zudem auch die Produktivität erhöht werden.

Einen Stillstand im Schiffbau dürfe es nicht geben. Es müsse vielmehr weiter an einer Verbesserung der Strukturen in der maritimen Industrie gearbeitet werden. Die Auftragslage auf den Werften sei gut, betonte Teichmüller. „Innovation, Qualifizierung und Kooperation sind die Antworten für die Zukunft.“ Eine Billiglohn-Politik könne nicht erfolgreich sein, meinte der Gewerkschafter. “Wir brauchen das bessere Schiff. Damit können wir erfolgreich sein.“

Die jetzigen Aufträge seien zum größten Teil erfolgt, weil zum Beispiel Korea nicht mehr genügend Kapazitäten habe. „Wir müssen aber Aufträge aus eigener Stärke heraus an Land holen“, forderte der IG-Metall-Chef. Die deutschen Schiffbauer kämen nicht darum herum, „endlich die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen“. Die Betriebsräte begrüßten die Verlängerung der politischen Abwehrbeihilfen durch die EU-Kommission. Es sei allerdings völlig unverständlich, dass bis jetzt immer noch keine Entscheidung gegen das Dumping der südkoreanischen Werft-Industrie gefallen sei. Korea sei der größte Profiteur des maritimen Wachstumsmarktes. „Wir brauchen die Beihilfen. Sie sind wichtig für die Auftragsakquise“, sagte Teichmüller.