Dauerbrenner Müll

Die Änderungsvorhaben auf dem BWK-Gelände bereiten Blumenthalern weiter sorgen – Entscheidungen nahen

taz Bremen ■ Blumenthal bleibt weiter ein Brennpunkt – für Müll. Das Gewerbeaufsichtsamt wird in den kommenden Wochen einen Bescheid zustellen: Die Brewa, Tochterfirma der Bremer Wollkämmerei (BWK), darf demnach einen Müllverbrennungsofen komplett mit externem Flüssigmüll betreiben – dagegen hatten AnwohnerInnen in den vergangenen Monaten heftig protestiert.

Bisher wird in der Anlage auch Wollwaschwasser der BWK verbrannt. Anwohner befürchten: Unabhängig von der Existenz der Wollkämmerei könnte mit der Erlaubnis, dass die Brewa künftig ausschließlich externen Flüssigmüll verfeuern darf, im Ort eine Sondermüllverbrennungsanlage entstehen. Georg Musiol vom zuständigen Umweltressort erklärte jetzt jedoch, dass es seitens seiner Behörde keinen Grund gäbe, der Brewa die Genehmigung für ihr Vorhaben zu verwehren. Und dies trotz der zahlreichen Einwände von Anwohnern, Politikern und Umweltexperten. Diese fordern eine geeignete Untersuchung für die Folgen der künftigen Schadstoffemissionen. Klaus Möhle, Bürgerschaftsabgeordneter der Grünen, dazu: „Bei mir verdichtet sich der Eindruck, dass die Behörden das unbedingt durchziehen wollen.“

Gestern hatten die Bürger aus dem Bremer Norden eine weitere Möglichkeit, ihrem Unmut über das Geschehen auf dem Gelände der BWK Luft zu machen. Anlass: Ein vom Gewerbeaufsichtsamt anberaumter Erörterungstermin über die betriebseigene Energieerzeugung. Bisher verfeuerte die BWK zur Energiegewinnung lediglich Steinkohle. Jetzt sollen auch andere Feststoffe verbrannt werden. „Nach meinem Wissen gibt es einen Vertrag mit einer Bassumer Abfallgesellschaft“, sagt Georg Musiol vom Ressort. Demnach könnte künftig Müll aus dem Landkreis Diepholz in Blumenthal verbrannt werden. Klaus Möhle schildert die Befürchtungen der Anwohner: „Die Besorgnis ist groß, dass das nicht gesundheitsgerecht geschieht.“ hsc