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verpasst?Brummdumm

„Tuning TV“, ständig, DSF

Wahrscheinlich werden Sie die erste Folge von „Tuning TV“ verpasst haben. Denn „Tuning TV“ ist einfach zu schnell. „Tuning TV“ ist die Sendung mit dem Spoiler und dem Turbolader und geht so: Die Kamera zoomt auf die Oberweite einer üppigen Blonden im knapp geschnittenen Rennanzug. Mal streift die Kamera ihr Gesicht, mal einen Satz polierter Alufelgen mit einem japanischen Sportwagen drumherum. Dann richtet sich die üppige Blonde an ihr offensichtlich männliches Publikum: „Hier spielt die Musik, Jungs.“

Frauenfeindlich möchte man solches Fernsehen nennen. Und merkt doch schnell, dass es mindestens ebenso männerfeindlich ist. Das ewige Klischee von Mädchen und Motoren. Von Männern, deren Fantasie nur von null auf hundert reicht. Und die das 3-Liter-Auto deshalb verfluchen, weil der phallische Auspuff zu wenig Spermien produziert. „Tuning TV“ ist ungefähr so vulgär wie eine 0190er-Nummer – und verkauft genau dies als Naturgesetz. Und sich selbst als tiefer gelegter Männerversteher. CLEM

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