Kommentar: fluppen und fdp
: liberal, illegal, scheißegal

Klingt wie ein schlechter Witz, ist aber nur liberale Dämlichkeit: FDP-Abgeordnete aus Düsseldorf informieren sich bei der Polizei in Frankfurt an der Oder über Schmuggeltaten und haben dann nichts Eiligeres zu tun, als selbst hunderte Fluppen unbemerkt über die Grenze zu bringen. Wie im Krimi hat sie dann FDP-Fraktionsmitglied und offensichtlicher Kettenraucher Friedrich WiIke in einer schwarzen Plastiktüte verstaut. Mit dabei: Horst Engel, innenpolitischer Sprecher und Polizeihauptkommissar.

Die paar Glimmstängel sind eigentlich eine Lappalie. Jede und jeder hat schon einmal Alkohol nach Dänemark, Zigaretten aus Mallorca oder Haschisch aus Holland geschmuggelt. Aber nur Engel fordert gleichzeitig hartes Durchgreifen. Er ist ein Scharfmacher der NRW-Liberalen. Er fordert mehr PolizistInnen und beschwört ein „immer größer werdendes Gefahrenpotenzial“. Er wettert gegen den Ökolandbau und will stattdessen mehr Streifenfahrzeuge. Seine jüngste Idee: jugendliche StraftäterInnen sollten möglichst in die Wallachei geschickt werden, um nicht rückfällig zu werden, zum Beispiel in die „uckermärkische Einöde“. Gemeint hat er damit die als „Klau-Kids“ verschrieenen Roma-Kinder in Köln. Engel möchte sie gerne bei kleinen Delikten ins Sauerland, die Eifel oder die Senne verschicken. Nach dieser Logik dürfte der Kippenschmuggler sich dem Landtag nicht mehr nähern.

ANNIKA JOERES