„Der blaue Tod“: Morbide Revue im Theater N.N.
: Tanz auf dem Vulkan

„Lache, wenn‘s nicht zum Weinen reicht“. So lautet ein Songtitel von Herbert Grönemeyer. Und wer bei den Bedrohungen durch Terror oder Seuchen wie SARS nicht verzweifeln will, dem bleibt oft auch gar nichts anderes übrig. Wie reagieren Menschen, und wie entwickeln sich zwischenmenschliche Beziehungen in Krisenzeiten? Dieser durchaus aktuellen Frage gehen Dieter Seidel, Leiter des Theater N.N. und seine Dramaturgin Sabine Hanno-Weber in ihrem Stück Der blaue Tod nach. Als Grundlage dient dabei Richard J.Evans Dokumentarbericht Tod in Hamburg, der die Hamburger Cholera-Epidemie im Jahr 1892 beschreibt. Die historischen Begebenheiten bilden bei der Theaterrevue, die heute Premiere hat, allerdings nur eine Rahmenhandlung. Im Vordergrund stehen dagegen die Ängste einer betroffenen und sich abschottenden Künstler-WG. Zeitgenössische Musik sorgt für unterhaltsamere Zwischentöne. Ob in der dargestellten Extremsituation das Lachen oder das Weinen überwiegt, wird sich zeigen. mal

Premiere: Do, 1.4., 20 Uhr. Theater N.N., Hellkamp 68