„Empörend und zynisch“

SPD und GAL kritisieren Weigerung der Sozialbehörde, sozial schwachen Kindern Dänemark-Reise zu finanzieren

Die Weigerung der Sozialbehörde, eine Dänemark-Reise für Kinder sozial schwacher Eltern wegen angeblich übertriebenen Komforts zu bezuschussen, ruft SPD und GAL auf den Plan. Beide Fraktionen kündigten an, dem Vorfall mit kleinen Anfragen an den Senat auf den Grund zu gehen. Wie die taz gestern berichtete, lehnt die Behörde die Bezuschussung einer von „der Kindervereinigung Hamburg“ geplanten Reise ab, weil die Unterbringung in einem dänischen Blockhaus zu luxuriös sei.

Für die SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Andrea Hilgers eine „herzlose und zynische Begründung, die nicht nachvollziehbar“ sei. Hilgers fordert nun Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram auf, „die Angelegenheit persönlich geradezurücken“. Die GAL-Jugendpolitikerin Christiane Blömeke findet die Behörden-Argumentation „empörend“. Ärmere Kinder sollten nach Auffassung der Behörde offenbar keine Reisen unternehmen dürfen, die für ihre Klassenkameraden selbstverständlich seien.

Behördensprecher Oliver Kleßmann hingegen betont, bei der Bezuschussung orientiere sich das Amt „am Niveau von Schullandheimen und Jugendherbergen“, das im vorliegenden Fall „auch preislich deutlich überschritten“ worden sei. mac