Großrazzia gegen Neuorganisation der Cosa Nostra

Italienische Polizei nimmt in Sizilien fast 100 verdächtige Mafiosi fest. Mafiaboss Matteo Messina Denaro nicht dabei

ROM dpa/rtr ■ Die italienische Polizei hat am Dienstagmorgen bei einer Großrazzia gegen die sizilianische Mafia mehr als 90 Verdächtige festgenommen. Rund 1.200 Polizisten und Hubschrauber waren an dem „Perseus“ genannten Großeinsatz in Palermo und anderen Städten Siziliens beteiligt. Die Razzien dauerten noch an, teilten die Carabinieri mit. Die Polizei sprach von einem entscheidenden Schlag gegen die Cosa Nostra und einem der größten Anti-Mafia-Einsätze seit Jahren.

Der Einsatz „Perseus“ – benannt nach dem Helden der griechischen Mythologie, der Medusa geköpft hat – habe den Wiederaufbau der Cosa Nostra verhindert, sagte der italienische Anti-Mafia-Staatsanwalt Pietro Grasso. Die Razzien richteten sich gegen die Führer von Familienklans und andere Mafiabosse, die eine Kommission zur Festsetzung der künftigen Cosa-Nostra-Strategie einrichten wollten. Diese Kommission sollte auch über künftige Anschlagsziele entscheiden. Hinter diesem Vorhaben stehe laut Polizei der flüchtige Mafiaboss Matteo Messina Denaro. Messina Denaro ist einer derjenigen, die seit der Festnahme von Bernardo Provenzano 2006 die Führung der kriminellen Organisation anstreben.

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