Der gläserne Schüler

„Aktiv-Pass“ soll Hobbies und Ehrenamt von Schülern in Weser-Ems ausweisen – und Ausbilder aufklären helfen

dpa ■ Schüler in Niedersachsen sollen künftig ihr Engagement außerhalb des Lehrplans in einem so genannten Aktiv-Pass festhalten. Kultusminister Bernd Busemann (CDU) startete am Montag in Oldenburg eine zunächst auf die Region Weser-Ems begrenzte Initiative. Der Pass soll freiwillige Aktivitäten in der Schule, im Sport, in Vereinen, in sozialen Einrichtungen sowie in Betrieben dokumentieren. Vor allem Ausbildungsbetrieben soll er Informationen über soziale Fähigkeiten und Interessen von Bewerbern liefern.

„Wenn sich das bewährt und wenn die Schulen voll mitmachen, ist es sinnvoll, den Pass landesweit einzuführen. Für Betriebe kann er eine wichtige Stütze bei der Entscheidung über Ausbildungsverträge sein“, sagte Busemann. Gesetzlich zur Pflicht machen möchte er die „gesellschaftliche Visitenkarte“ zwar nicht. Er erwarte jedoch, dass die Beteiligten verantwortungsvoll damit umgingen und keine Gefälligkeitsbescheinigungen ausstellten, sagte der Minister.

Die Idee für den Aktiv-Pass hatte nach Angaben der Behörde das Sportdezernat der Bezirksregierung Weser-Ems. Mit einer Startauflage von 20.000 Exemplaren sollen zunächst alle Schüler der achten Klassen ausgestattet werden. Höhere Jahrgänge erhalten ihn auf Wunsch. Den Haushalt des Landes belastet die Pass-Aktion nicht, weil eine Bank die Druckkosten sponsert.