zukunft der unis
: Sichere Basis für Wissenschaft?

Die Berliner Hochschulen können aufatmen – und zumindest rhetorisch auch abrüsten. Mit „Genugtuung“ nahm die Landeskonferenz der Uni-Chefs zur Kenntnis, dass der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit ihnen finanzielle Planungssicherheit und den Erhalt der 85.000 vereinbarten Studienplätze zusicherte. Das ist in der verfahrenen Spardiskussion zwischen Wissenschaft und Senat tatsächlich ein lobenswerter Schritt. Untermauert werden soll dieses Angebot zur Versachlichung der Debatte durch die beiden zuständigen Senatoren. Flierl und Sarrazin sollen auf Geheiß des Regierenden ihre Zahlen zu den Hochschulen endlich kompatibel machen. Die sind bislang unterschiedlicher Ansicht darüber, in welchem Umfang die Zuschüsse für die Wissenschaft gesenkt werden können.

Kommentar von ADRIENNE WOLTERSDORF

Das bedeutet aber keineswegs, dass die Spardebatte bei den Wissenschaften erledigt ist. Zwar haben die Unis mit einem Personalabbau von teilweise rund 50 Prozent in den letzten zehn Jahren schon kräftig Federn gelassen. Doch ist unbestritten, dass noch etwas Luft drin ist. Wowereit hat nun angeregt, die Debatte fürderhin sachlicher zu führen. Das ist für den Wissenschaftsstandort dringend notwendig. Nun müssen auch die Unis auf ihrem provokativen Gegenkurs beidrehen. Schluss mit dem geplanten Aufnahmestopp für Neustudierende im Wintersemester. Denn so wichtig wie die Planungssicherheit für den Wissenschaftsstandort ist auch das grüne Licht für Erstsemester. Zurück an den Verhandlungstisch, meine Herren! Ab jetzt wird wieder vernünftig geprüft und entschieden.