Rheinland wartet auf Playoffs

Die rheinischen Basketball-Bundesligisten haben vier Spieltage vor Ende der Vorrunde die Playoffs in Sichtweite. Bonn hat die Teilnahme sicher, Köln und Leverkusen stehen kurz vor der Endrunden-Quali

VON HOLGER PAULER

Die Derbygefahr im Rheinland nimmt zu. Durch ihre jeweiligen Siege vom Mittwochabend kommen die Basketballbundesligisten aus Bonn, Leverkusen und Köln den gemeinsamen Playoffs immer näher – eine Entwicklung, die nach dem desaströsen Saisonstart von RheinEnergie Köln und der zeitweiligen Schwächeperiode der Giants Leverkusen so nicht zu erwarten war.

Einzige Konstante der laufenden Saison sind die Telekom Baskets Bonn. Durch den 85:81-Erfolg über die Dragons aus dem Artland konnte die Playoff-Teilnahme frühzeitig gesichert werden. Knapp war es allemal. Baskets-Trainer Predrag Krunic war daher auch nicht wirklich zufrieden: „Wir haben am Anfang keine Aggressivität gezeigt.“ Dennoch sei der Sieg enorm wichtig. Nach Verlustpunkten befinden sich die Bonner sogar auf einer Höhe mit Tabellenführer ALBA Berlin – bei zwei Spielen weniger. Sollten diese gewonnen werden, winkt in den Playoffs sogar das Heimrecht für die entscheidenden Spiele. Die Erfahrung der laufenden Saison lehrt aber, dass den Baskets in den entscheidenden Momenten der Killerinstinkt fehlt. „Wir sind einfach zu brav“, befürchtet Krunic. Drei Wochen bleiben zum Lernen.

Noch nicht ganz so weit sind die Giants Leverkusen. Trotz des 95:93-Erfolges über Tabellennachbar TBB Trier ist die Playoff-Qualifikation noch nicht gesichert. Der Vorsprung auf den unbeliebten neunten Platz beträgt sechs Punkte. Dass es nicht noch weniger wurden lag am sonst eher zurückhaltenden Artur Kolodziejski. Der Spieler machte 31 Punkte, traf dabei sieben Drei-Punkte-Würfe. 1.900 Zuschauer in der Wilhelm-Dopatka-Halle waren aus dem Häuschen. „Die Verteidigung der Trierer hat sich auf Schultze, Wucherer und Greene konzentriert“, sagte Bayer Head-Coach Heimo Förster erleichtert. Wohl wissend, dass es am Samstag beim vom ehemaligen Bayer- und jetzigen Bundestrainer Dirk Bauermann gecoachten Vizemeister GhP Bamberg nicht viel zu holen gibt.

Sorgenkind bleibt RheinEnergie Köln – trotz des überraschend deutlichen 89:76-Erfolg beim direkten Konkurrenten Iceline Karlsruhe. „Das war ein sehr entscheidender Sieg“, weiß Headcoach Milan Minic, „dies müssen wir am Samstag gegen Bonn wiederholen.“ Dank des Sieges der Bonner Nachbarn haben die Kölner jetzt zwei Punkte Vorsprung auf die neuntplatzierten Dragons aus dem Artland. Mit der Nachbarschaftshilfe dürfte es damit aber vorbei sein: Ein Derby-Sieg ist durch nichts zu ersetzen. Zumal RheinEnergie am Samstag in der ungeliebten Köln-Arena antreten muss. Die Saison-Bilanz: drei Spiele, drei Niederlagen.