Mystery at its Asbest

SPD fordert Aufklärung um Belastung bei Sanierung des Elbtunnels. Gutachter beschuldigt Baubehörde

Jetzt werden die Verschwörungstheoretiker auf den Plan gerufen: Im Zusammenhang mit den erhöhten Asbestwerten im Elbtunnel hat der Senat nun diffuse Manipulationsvorwürfe geäußert. In eienr Antwort auf eine kleine Anfrage des SPD-Abgeordneten Jan Quast stellt der Senat fest, die festgestellten Messwerte seien „nach Auffassung der Behörde nur durch eine Manipulation von Unbekannt erklärbar“.

Quast fordert nun, dass diese Vorwürfe rasch konkretisiert werden müssten. Ein solcher Verdacht stelle „die beiden mit der Sanierung des Tunnels beauftragten Firmen ins Zwielicht und gehört deshalb schnell aufgeklärt“. Dass der Senat die Sanierungsarbeiten nun erneut ausschreiben will, macht für Quast deutlich, dass „bei der Behörde die Erkenntnis gereift ist, dass die bisherigen Sicherheitsstandards offenbar nicht ausreichend waren“.

Der damalige Bausenator Mario Mettbach hatte im Februar der Arbeitsgemeinschaft Brandschutz den Auftrag der Tunnelsanierung gekündigt, nachdem öffentlich wurde, dass bei den Arbeiten eine erhebliche Asbestbelastung für die Beschäftigten aufgetreten war. Ein Gutachten der Behörde, das dem Abendblatt vorliegt, deutet allerdings an, dass die Stadt von diesen erhöhten Asbestwerten schon längere Zeit gewusst haben könnte und zunächst nichts unternommen habe. Die Behörde hat das bisher stets abgestritten.

Quast fordert die Behörde auf, über diese Umstände die Öffentlichkeit nun umfassend zu informieren: „Alle Fakten müssen auf den Tisch.“ PETER AHRENS