schlechtes image
: Beteiligungen verbieten

Dass es sich für eine Industrie- und Handelskammer nicht gehört, politische Landschaftspflege zu betreiben, dürften auch die Dortmunder Unternehmer begriffen haben. Allerdings ist es schwer vorstellbar, dass die Gewerbetreibenden ihren Präsidenten nicht dazu bringen können, vom zukünftigen Geschäftsführer abzurücken. Wer sich allerdings das Firmengeflecht ansieht, dass die Kammern im Laufe der Zeit geschaffen haben, dem könnte schon etwas schwindelig werden.

KOMMENTAR VON ELMAR KOK

Wenn drei Firmen, die sich alle mit Datensätzen von Firmen beschäftigen, in Dortmund alle unter einem Dach untergebracht sind und auch noch der zukünftige Geschäftsführer der IHK Dortmund dort arbeitet, hat das schon einen mehr als schalen Beigeschmack. Dieses Konstrukt hätte niemals entstehen können, wenn es den Kammern verboten wäre, Tochterfirmen zu gründen.

Denn eine Standesvertretung muss nicht mehr tun, als von ihr verlangt wird. Sie muss die in ihr zwangsweise beheimateten Betriebe vertreten. Der Beteiligungssumpf legt eher die Vermutung nahe, dass sich einzelne Akteure der Kammer mit den Informationen die sie von der IHK hatten, ein zusätzliches Auskommen oder zusätzliche Aufträge für ihre Firmen sichern wollten. Für das Image der Dortmunder Kammer müsste der IHK-Präsident Winfried Materna zurücktreten und René Scheer als Geschäftsführer dürfte gar nicht erst kommen.