Kita-Koalition
: Feuer und Flamme für den Frieden

Zuerst gelöscht wird, wo die Flammen am höchsten schlagen. Die „Nestwärme“, welche der Wahlkämpfer Ole von Beust Familien ihren Kleinkindern zu spenden empfahl, aber entwickelt sich zum Brandherd, an welchem der Bürgermeister von Beust sich arg die Finger verbrennen würde. Binnen zwei Monaten muss er das Kita-Chaos beseitigen, sonst droht ein unkontrollierter Flächenbrand.

Kommentarvon sven-michael veit

Das Kita-Gutscheinsystem wird beim Volksentscheid am 13. Juni gekippt, der Gesetzentwurf von SPD und Initiativen wird beschlossen, der Senat muss es umsetzen – ein Horrorszenario für jede Regierung. Zu verhindern aber ist das nur durch den Konsens aller Beteiligten.

Und der ist nur zu erreichen, wenn ideologische Scheuklappen fallen, wenn die politische wie die gesellschaftliche Opposition eingebunden wird. Kein Preis ist zu hoch für den Frieden im Kindergarten. Ist er nicht mehr nach einer zweijährigen messerscharfen Kontroverse, welcher mit den Freidemokraten bereits ein Koalitionspartner zum Opfer fiel.

Am längeren Hebel freilich sitzen die Initiatoren des Volksbegehrens und damit auch SPD und GAL. Erst wenn sie zufrieden den Daumen heben, kann der Bürgermeister sich die Schweißperlen abwischen. Doch auch die Opposition weiß um die Notwendigkeit zur Einigung. Denn jeder Versuch, zu Lasten von Eltern und Kindern parteitaktische Süppchen anzurühren, wäre unbekömmlich.

Die große Kinder-Koalition steht unter Erfolgszwang. Gut so.