was macht eigentlich... ... Juri Schlünz?
: Alles richtig

Juri Schlünz, Trainer des Fußball-Bundesligisten Hansa Rostock, kommt erhobenen Hauptes in die Hauptstadt. „Wir fahren nach Berlin, um drei Punkte zu holen“, sagt er selbstbewusst. Heute steigt im Olympiastadion das Nordost-Derby Hertha gegen Hansa. Es ist auch ein Duell der beiden Bundesliga-Trainer aus dem Osten: Schlünz und Hans Meyer. Geht es für Meyer und die akut abstiegsbedrohte Hertha fast um alles, kann es Schlünz ruhig und gewohnt konzentriert angehen.

Denn seit der Mecklenburger im vergangenen Herbst den Job als Cheftrainer übernahm, läuft es für Hansa optimal, der Abstiegskandidat kletterte in der Tabelle nach oben. Entscheidend waren die ersten Spiele – unter anderem zwei gegen Hertha, in der Liga und im Pokal. Zwar gingen beide Partien verloren, aber Schlünz zog die richtige Konsequenz: Auf einer Sitzung des Teams – früher hieß das Kollektiv – besprachen Spieler und Trainer gemeinsam ein neues taktisches Konzept. Und setzten es erfolgreich um. Davon träumt Hertha nur.

Schlünz’ neues Konzept fußt dabei nur vordergründig auf der Umstellung der Abwehr von Vierer- auf Dreierkette – der Wechsel wirkt tiefer. Schlünz, der seinen Vornamen vom ersten Menschen im Weltall, dem Sowjethelden Juri Gagarin, erbte, setzt bewusst auf das Gemeinschaftliche, gibt jedem, auch den Auswechselspielern, eine Chance. Dabei gilt, was im knallharten Wettbewerb Profifußball selten geworden ist: Die Mannschaft ist der Star. Hansa, herzlich willkommen in Berlin! ROT FOTO: AP