Krise herbeigeredet

betr.: „Die Umfallerin“ u. a., taz vom 13. 12. 08

Verzweiflungsrufe aus allen Richtungen. Und siehe da, man rechnet immer noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 %. Selbst wenn wir ein negatives Wachstum von 5 % hätten, wäre die Wirtschaft auf dem Niveau wie vor vier oder fünf Jahren und da sprach niemand von einem wirtschaftlichen Desaster.

Ich habe den Eindruck, als werde eine Krise herbeigeredet,um auch noch die letzten Reserven aus dem Staat herausholen und Sozialleistungen noch mehr zurückfahren zu können. Will man die Lebensgrundlagen in dieser endlichen Welt erhalten, bleibt überhaupt nichts anderes übrig, als mit der Produktion nicht lebensnotwendiger Güter aufzuhören, die nur dazu dient, der unfähigen Politik das Nachdenken über eine wirklich nachhaltige Wirtschaft zu ersparen und einen sozialen Scheinfrieden darzustellen. Jeder Tag des „Weiter so“ macht es schwerer, die Erde für Menschen bewohnbar zu halten.

ALFRED MAYER, München