Feldversuch Impfzwang

betr.: „Bauern gegen Impfung. Um die in Mitteleuropa grassierende Blauzungenkranheit einzudämmen, müssen Kühe, Schafe und Ziegen geimpft werden“ von Bernhard Hübner, taz vom 13. 12. 08

Der Impfzwang gegen die Blauzungenkrankheit (BT) kommt einer Entmündigung der Landwirte und damit der Verbraucher gleich. Abgesehen davon, dass inzwischen weitere Serotypen des BT-Erregers Tiere erkranken lassen, gegen die es (noch) gar keinen Impfstoff gibt, und in vielen Bundesländern mehr kranke Rinder durch Nebenwirkungen der Impfung registriert wurden als BT-Fälle, kann bei der Blauzungenkrankheit, zumindest bei Rindern, nicht von einer klassischen Seuche gesprochen werden, auf dessen Grundlage (Seuchenbekämpfung) ja mittels Impfung die BT bekämpft werden soll. Des Weiteren verläuft die Krankheit bei Rindern selten schwer, so dass sich viele nicht geimpfte Rinder bereits durch das Durchlaufen der Krankheit – wie bei einer Kinderkrankheit – selbst immunisiert haben, und zwar ein Leben lang und nicht mit 100 Tagen Wirksamkeit (und 25 % Impfversagen) wie bei der Impfung.

Unerwähnt blieb in Ihrem Artikel auch, dass die Impfstoffe mittels genveränderter Organismen hergestellt werden und somit einen Konflikt für die ökologische Landwirtschaft darstellen. Die Impfbegleitstoffe (Quecksilberverbindungen, Aluminiumhydroxid) blieben ebenfalls unerwähnt. Diese gelangen feinstofflich (aber nachweisbar) über Milch und Fleisch zum Verbraucher. Angesichts dieser Umstände kann einem das Ganze wie ein großangelegter Feldversuch vorkommen, um den (auch aufgrund mangelnder Aufklärung leider nur sehr gering vorhandenen) Widerstand der Bevölkerung zu eruieren, um im nächsten Zuge die Impfpflicht in der Humanmedizin einzuführen. MARKUS SEIFERT, Lübeck