GERÜCHTEKÜCHE

Der angebliche Putschversuch, der die kongolesische Hauptstadt Kinshasa am vergangenen Wochenende erschütterte, wird immer mysteriöser. Zunächst hatte die Regierung Angehörige der früheren Präsidialgarde des ehemaligen Diktators Mobutu verantwortlich gemacht, die aus dem benachbarten Brazzaville mit Unterstützung der dortigen Regierung angegriffen hätten. Anhänger des Präsidenten Joseph Kabila witterten dahinter einen Putschversuch der einstigen Rebellen der Demokratischen Republik Kongo. Am Mittwoch erklärte der Kabila-treue Informationsminister Vital Kamerhe, nun habe eine bisher unbekannte „Himmlische Armee“ die Angriffe reklamiert, als Teil einer „Operation Pfingsten“. Wer und was sich dahinter verbirgt, blieb allerdings offen. Die Zeitung Le Potentiel kommentierte gestern angesichts der Verwirrung bitter: „Wieso Kinshasa? Wieso will jemand die paar Häuser zerstören, die hier noch stehen?“ D.J.