Al-Qaida beschuldigt

In Belgien war ein Anschlag auf ein US-Atomwaffenlager geplant. Ausbildungslager im Westsudan gestürmt

BRÜSSEL/KAIRO afp/dpa ■ Mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerkes al-Qaida haben im Sommer 2001 einen Anschlag auf einen US-Stützpunkt in Belgien geplant, auf dem sich Atomwaffen befinden. Das sagte die Vorsitzende Richterin Claire De Gryse am Montag bei einem Prozess gegen 23 mutmaßliche Al-Qaida-Mitglieder, die mehrere Attentate in Europa geplant haben sollen. Der Anschlag sei um die Mittagzeit auf die Kantine der Kaserne in Kleine-Brogel geplant gewesen. Dies habe der Angeklagte Nisar Trabelsi bei den Ermittlungen im Vorfeld ausgesagt. Trabelsi hatte den geplanten Angriff bereits im November eingestanden, die Atomwaffen dabei aber nicht erwähnt. Der Tunesier, ein ehemaliger Fußballprofi, zählt zu den Hauptangeklagten des Prozesses und war am 13. September 2001 in Brüssel festgenommen worden. Sein Name taucht auch im Zusammenhang mit Anschlagsplänen auf die US-Botschaft in Paris auf. Der Brüsseler Prozess ist zunächst auf einen Monat angesetzt. Den Angeklagten drohen Haftstrafen bis zu zehn Jahren.

Sudanesische Soldaten haben derweil im Westsudan ein militärisches Ausbildungslager gestürmt und 13 Verdächtige festgenommen, darunter vier Saudis. Die Festgenommen hätten Waffen und Satellitentelefone bei sich getragen, hieß es. Unklar ist bisher, ob es sich um Milizionäre oder mutmaßliche Terroristen handelt. US-Medien hatten in der vergangen Woche berichtet, der amerikanische Geheimdienst habe Erkenntnisse über neue Trainingslager des Terrornetzwerks al-Qaida in Ostafrika.