Heiler Segen: Mehr Lieder von Heimat und Familie

Noch 17 Tage bis zu den Stones. Nur so mal hineingeworfen, weil der Mensch Zukunft braucht. Und Hoffnung? Kommt. Endlich. Saturn hat ausgespielt und wechselte von den Zwillingen in den Krebs. Jetzt befindet sich die Familie wieder im Aufschwung. Man rückt also zusammen. Das Schöne an Berlin ist ja, dass sich hier für alle Kleingruppen was Passendes zum Glucken findet. Manchmal an den verwegensten Orten, wie vorgestern im Schokoladen, der nun ja nicht gerade die allererste Butzenscheibenadresse ist. Und doch. Kaum pendelte man durch die Tür, war man schon mittendrin in einem erzgebirgischen Heimatabend. Ein ausgesuchtes Sortiment an Räuchermännchen machte mächtig Stimmung. Fans huldigten lobpreisend auf T-Shirts dem schönen Landstrich. Und auf der Bühne hockte eine Band, die man mit dem holzfällerromantischen Namen Krippelkiefern ansprechen durfte. Ganz weltläufig übersetzte sie so internationale Folklore wie „Hey Joe“ in ihr heimisches Idiom. Richtig vollbärtig. Da konnte man nur noch ergeben hauchen: Respekt! Wie hier allen modischen Verwerfungen die zerfurchte Stirn geboten wurde. Heimat ist schon was Durchgeknalltes. Aber ihr sollt ein Segen sein. Auch die größeren Gemeinschaften bewegen sich aufeinander zu. Musikalisch ließe sich der Ökumenische Kirchentag vielleicht so fassen: Bekennende Stones- und bekennende Beatles-Fans werden auf eine Hollies-Platte (passend: „He ain’t heavy, he’s my brother“) eingeschworen. Sweet- und Slade-Hooligans müssen sich mit Bay City Rollers begnügen. Etwas aktueller formuliert: Die Fans von Daniel Küblböck und Alexander Klaws dürfen nur noch Modern Talking hören. Obwohl! Das ginge doch in Ordnung. Die Zeit steht still. Noch 17 Tage bis zu den Stones. TM