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Radikaler Lösungsvorschlag fehlt

betr.: „Jedem Kind sein Kreuz“ von A. Maier, tazzwei vom 2. 4. 04

In der taz zwei wird die Familienwahlrechtsinitiative von Vollmer und anderen auseinander genommen. Gut so. Nur der eigentlich radikale Lösungsvorschlag fehlt. Frei nach „Gebt den Kindern das Kommando“ könnte ja auch mal darüber nachgedacht werden, das Wahlalter zu senken: auf 16, auf 14, auf 0, aber dafür am Grundsatz der persönlichen Wahl festzuhalten. Dass Eltern und Kinder immer das Gleiche wollen, ist ein weitverbreiteter Irrtum.

Wer tatsächlich Kindern und Jugendlichen einen Einfluss auf die Politik geben will, kann dies nicht dadurch tun, dass Familien mehr Macht bekommen. Sondern sollte darüber nachdenken, die Wahl von der Volljährigkeit zu entkoppeln und jede und jeden ab dem Alter wählen zu lassen, ab dem sie oder er sich selbst das zutraut. Und das Argument, dass Kinder das ja noch gar nicht verantwortungsvoll entscheiden können, mag ja für Dreijährige zutreffen. Bei Vierzehnjährigen sieht es schon anders aus. Und eigentlich ist es auch kein Argument, denn schließlich gibt es auch genug dumme, unpolitische und unverantwortliche Erwachsene, denen auch niemand das Wahlrecht entziehen will. TILL WESTERMAYER, Freiburg

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