die anderen zur historischen Zinssenkung der US-Notenbank
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Der Wiener Standard meint: Das Diktat der tonangebenden Gemeinde aus Ökonomen und Wirtschaftspolitikern lautet ja seit Monaten: Je mehr zur Bekämpfung der Rezession in die Waagschale geschmissen wird, desto besser. Über die Konsequenzen für Schuldendienst, Geldmenge sowie über die langfristige Reform der Wirtschaftssysteme macht sich längst niemand mehr Gedanken.

Der niederländische Volkskrant glaubt: Europa erinnert sich dabei vor allem an die Hyperinflation in Deutschland 1923, als die Preise täglich derartig stiegen, dass man einen Ofen mit Geldscheinen billiger heizen konnte als mit Holzkohle. Die Amerikaner hingegen erschrecken bei der Erinnerung an die verheerende Wirkung der Deflation in den 1930er-Jahren. Damals kam die Wirtschaft durch andauernde Preissenkungen fast zum Stillstand und die Arbeitslosigkeit stieg enorm an.

El Mundo in Madrid kritisiert: In der Währungspolitik sind geordnete und kohärente Entscheidungen erforderlich, die Sicherheit und Vertrauen ausstrahlen. Genau dies ist in den USA derzeit aber nicht der Fall.

Neues Deutschland kommentiert: Mit dem Erreichen der Zinsfahnenstange ist aber auch der frühere Glaube an die Allmacht der Geldpolitik erschüttert, die rettend eingreift, wenn es die deregulierten Märkte mal wieder zu bunt treiben.