Sonne bringt Geld

Die Kollektoren auf Hamburgs Dächern heizen kräftig mit und sparen eine Million Liter Heizöl. Förderung für Bauherr und Handwerker. Wirkung auch bei bedecktem Himmel

Bei der Olympia-Bewerbung ist zuletzt darauf herumgeritten worden: In Hamburg scheint die Sonne nicht nur länger als in München, hier fällt auch weniger Regen. Die Voraussetzungen für die Nutzung der Sonnenenergie sind also gut an der Elbe, was sich in einer Verzehnfachung der Kollektorfläche in den vergangenen 15 Jahren niederschlägt. Mit ihrer Inititative Arbeit und Klimaschutz versuchen Senat und Handwerkskammer, diese Entwicklung weiterzutreiben.

Gab es 1988 gerade einmal 2530 Quadratmeter solarthermische Anlagen, sind es heute rund 28.400 Quadratmeter – eine Fläche von mehr als vier Fußballfeldern. Die Anlagen, die das Sonnenlicht in Wärme umwandeln, produzieren jährlich elf Millionen Kilowattstunden Solarenergie und sparen so mehr als eine Million Liter Heizöl ein.

Sonnenkollektoren funktionieren auch bei bedecktem Himmel. „Jahr für Jahr werden auf jedem Quadratmeter Dachfläche etwa 1000 Kilowattstunden kostenlose Sonnenenergie eingestrahlt“, sagt Matthias Sandrock von der Umweltbehörde. „Rund die Hälfte davon ist diffuse Strahlung, die ebenso wie die direkte Strahlung von Solaranlagen genutzt werden kann.“

Ein Drittel davon kann eine typische Flachkollektor-Solaranlage in Wärmeenergie umwandeln. Bei einer Kollektorfläche von nur fünf Quadratmetern sind das rund 40.000 Liter Wasser, die jährlich durch die Sonne erwärmt werden. Das entspricht einer Einsparung von 250 Litern Heizöl oder 250 Kubikmetern Erdgas oder 550 bis 750 Kilogramm Kohlendioxid.

Wer ein Ein- oder Zweifamilienhaus mit einer Solartherme ausrüsten möchte, muss 900 bis 1100 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche investieren, für die gesamte Anlage 4000 bis 6500 Euro. Bei großen Anlagen im Geschosswohnungsbau sind es nur 450 bis 700 Euro je Quadratmeter, inklusive Planung und Baunebenkosten.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst Solarkollektoren mit bis zu 25.000 Euro je Einzelanlage. Die Förderung beträgt in diesem Jahr einheitlich 125 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche. Unabhängig davon fördert die Innung Sanitär Heizung Klempner Handwerker die Installation von Flachkollektoren mit 160 Euro, bei Vakuumröhrenkollektoren mit 180 Euro. Moderne Heizkessel in Kombination mit einer Solaranlage fördert sie zusätzlich mit 80 Euro pro Quadratmeter. taz