Alternative zu den Ketten

Der Großmarkt für Obst, Gemüse, Blumen

Die Halle ist eines der markantesten Gebäude Hamburgs. 1958 bis 1962 nach Plänen von Bernhard Hermkes, Gerhard Becker, Gottfried Schramm und Jürgen Elingius errichtet, symbolisiert sie auf 40.000 Quadratmetern Grundfläche drei sich brechende Wellen. Sie ersetzten die 1911 errichteten Markthallen am Deichtor, wo allerdings noch weitere 20 Jahre der Blumenmarkt abgehalten wurde, bis er 1982 ebenfalls auf das Gelände am Klostertor umzog.

Der Markt ist rund um die Uhr geöffnet, um ständige Anlieferungen zu ermöglichen. Er beschäftigt 2500 Menschen und versorgt Hamburg, Schleswig-Holstein sowie Teile von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit Obst, Gemüse und Blumen. Gehandelt wird lediglich in den Morgenstunden. Das Gelände besitzt zwar einen Bahnanschluss, die Ware wird aber nur noch mit dem LKW angeliefert.

Die Zahl der Händler hat in den vergangenen 40 Jahren stark abgenommen. Statt 544 Großhändlern 1962 waren es 2001 nur noch 148. Die Zahl der Selbstvermarkter aus dem Umland sank von 661 auf 93. Die Bauern haben sich zur Erzeugergemeinschaft Hamburg (EZG) zusammengeschlossen, die von der Stadt einen Teil der Halle gemietet hat und bewirtschaftet.

Die EZG vertritt die Interessen der Bauern, etwa wenn es um Werbung geht. Vor zwei Jahren startete sie zusammen mit dem in städtischer Regie betriebenen Großmarkt und den Einzelhändlern eine Marketing-Offensive, um dem Druck der Supermarkt-Ketten Paroli zu bieten. Die EZG bewirtschaftet auch die Pfandkisten, in denen die Gärtner und Bauern ihre Ware verkaufen. Diese lassen sich einfach handhaben und vermeiden jede Menge Müll. KNÖ