Gras im Gepäck

2,5 Tonnen Haschisch im Freihafen sichergestellt. Cannabis kam per Schiff im Hohlraum eines Wohnmobils

Eine Menge für viele rauschende Partys: Die Hamburger Zollfahndung hat Mitte März im Hamburger Hafen in einem umgebauten Wohnlaster, der aus dem Senegal per Seefracht nach Hamburg gebracht worden war, 2,5 Tonnen Haschisch sichergestellt. Das gab die Zollfahndung „aus ermittlungstaktischen Gründen“ erst gestern bekannt. „Es handelt sich mit Sicherheit um den bedeutendsten Fund der vergangenen Jahre“, sagt Zollfahndungs-Sprecher Kai Burkowski. Zum Vergleich: Im gesamten Bundesgebiet stellte der Zoll 2002 drei Tonnen Hasch sicher.

Den Abholer des Wagen, den in Amsterdam lebenden Briten Peter James C., erwartet nun am 20. Juni vor dem Hamburger Landgericht der Prozess. Der 50-Jährige gibt an, für einen Betrag von 20.000 Pfund nur als Kurier – ebenso wie schon im April und November 2001 – tätig gewesen zu sein. Danach war er mit dem präparierten Wohnlaster über Spanien nach Marokko übergesetzt. Er sei dann per Handy gelotst worden. In einem Ort in der Wüste seien die Haschisch-Pakete in dem Hohlraum verstaut worden. Dafür war in dem safari-tauglichen Lkw an der Stirnseite eine Trennwand eingezogen worden. Da der europäische Landweg für Drogenkuriere zu risikoreich ist, sei C. quer durch die Wüste in den Senegal gefahren und hatte dort den Wagen in die Elbmetropole verschifft. Als er den Lkw am 18. März aus dem Freihafen abholen wollte, schlugen die FahnderInnen zu.

Dem Zoll war der Laster wegen der „ungewöhnlich ausgefüllten Frachtpapiere“ aufgefallen. „Auf dem ersten Blick war an dem Wagen nichts zu sehen“, sagt Bukowski. Sicherheitshalber sei der Lkw aber in der Containerprüfanlage geröngt und der Hohlraum entdeckt worden. Der Verkaufswert des Hasch beträgt auf dem Schwarzmarkt rund zehn Millionen Euro. Das C.s Version stimmt, so Bukowski, „dafür spricht vieles“. KVA